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Pro Vernunft zu „Pfusch am Bad"

Knapp 5 Millionen Euro hat die Freibadsanierung in Büdingen gekostet und nun hat man den Eindruck, dass der Zustand des alten Bades besser war als der jetzige. Offensichtlich sanierungsbedürftig waren die Terrasse und das Rohrnetz. Waren früher nur die Verrohrungen defekt, so sind es heute die Becken selbst. Der Eltern-Kind-Bereich war ohne Schnickschnack aber auch ohne Risse.

In Büdingen bedeutet die Erkenntnis, dass etwas repariert werden soll: Man begibt sich in die Hände eines Planers. Heraus kam hier ein Sanierungsvorschlag, der laut Planungsbüro ein attraktivitätsgesteigertes, aber auch fast doppelt so teueres Bad wie ursprünglich geplant entstehen lassen sollte. Im Gegensatz zu privaten Vorhaben, wo der Bauherr die Verwendung seines eigenen Geldes überwacht, geht den Herren in öffentlichen Ämtern bei Fehlplanung oder Pfusch kein eigener Euro verloren. Mit diesem Wissen haben natürlich auch Architekten, Bauleiter und beauftragte Firmen nicht den in der freien Wirtschaft herrschenden Kontrolldruck. Hier schleicht sich leicht Sorglosigkeit ein. Gut, wenn die Mängel gravierend sind und noch in der Gewährleistungszeit zu Tage treten. Wahrscheinlich ist aber, dass die jetzt entdeckten Fehler nur die Spitze des Eisberges sind und das Bad ein ständiger Sanierungsfall sein wird

Da der Pressebericht im Kreisanzeiger vom 31.3.2010 wohl auf Initiative von Bürgermeister Spamer erschienen ist, stellt sich die Frage, was er den Büdingern damit sagen wollte. Will er vielleicht zugeben, dass er Fehler gemacht hat? Will er die Büdinger darauf vorbereiten, dass das Bad vielleicht 2010 geschlossen bleiben muss? Oder möchte er den Bürgern den Eindruck vermitteln, dass das wieder einmal eine Sache ist, die nicht in seinen Verantwortungsbereich fällt?

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